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  20. Jahrhundert: Prohibition und Börsenkrach
New York und seine Geschichte Teil V


Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt mit dem Flatiron Building (1902) das Zeitalter der Wolkenkratzer. Maßstäbe setzte das 1913 erbaute Woolworth-Gebäude ...


Als berühmte "Kathedrale des Kommerzes" und als höchstes Gebäude der Welt (bis 1930). Elektrische Aufzüge machten den Höhenrausch möglich, sie rasten - so zumindest erschien es Zeitgenossen - himmelwärts, zum Licht, zum Erfolg. Das 241 Meter hohe Gebäude enthieltSkyline; Rechte: LernZeit/fw die neuesten Errungenschaften wie Stahlrahmen, Telefonleitungen, Sanitäreinrichtungen, doch es schmückte sich mit gotischen Strebewerken und glasierten Wasserspeiern, die Fahrstühle muteten an wie dunkle Beichtstühle. (GEO Special: New York. Hamburg 1999, S. 96ff.)

Drei Jahre darauf wird die erste Bauordnung erlassen, die das Modell des terrassenförmig nach oben verjüngenden Wolkenkratzers vorschreibt.

Gangstertum und die sogenannten Speakeasies (getarnte Kneipen) sind in den 1920er Jahren die Folgen der Prohibition:

Das erste und einzige Bundesgesetz gegen den Alkoholkonsum (National Prohibition Act) verabschiedete der Kongress 1919 mit Zweidrittelmehrheit in Senat und Repräsentantenhaus gegen das Veto Präsident Wilsons. Es verbot ab Januar 1920 die Herstellung, den Vertrieb, Import und öffentlichen Konsum von Getränken, die ein halbes Prozent oder mehr Alkohol enthielten. (...) In den zwölf Jahren der "Prohibition" von 1920 bis 1933 erwies sich die gut gemeinte staatliche Fürsorgemaßnahme als undurchführbar. Viele ansonsten die Gesetze achtenden Bürger missachteten in nur leicht als "private" Clubs getarnten Kneipen guten Gewissens das Gesetz. Tausende kleiner Gangster, nicht nur Al Capone, profitierten von den Schwarzmarktpreisen. Schwarzbrennen und der Schmuggel über die kanadische und mexikanische Grenze waren nicht zu unterbinden. Die seit 1929 um sich greifende Wirtschaftskrise mit hoher Arbeitslosigkeit ließ schließlich andere Aufgaben der Bundesregierung vordringlicher erscheinen als die Alkoholismusbekämpfung. Im Wahlkampf 1932 versprachen die Demokratische Partei und ihr Präsidentschaftskandidat Franklin D. Roosevelt, das Alkoholverbot aufzuheben, was nach dem eindeutigen Wahlsieg der Demokraten 1933 auch geschah. Nur Einzelstaatsgesetze und lokale Anordnungen reglementieren heute noch Ort und Uhrzeit des Verkaufs und Verzehrs alkoholischer Getränke. (Adams, Willi Paul: Die USA im 20. Jahrhundert. München 2000, S. 32)

Die im Text angesprochene Wirtschaftskrise, die Great Depression, wird vor allem mit dem Börsenkrach 1929 in Verbindung gebracht:

Dem Börsenkrach von 1929 lag eine mehrjährige illusionäre Wertsteigerung amerikanischer Aktien zugrunde, und diese wiederum beruhte auf der unbegründeten Hoffnung, das Wirtschaftswachstum und der Wohlstand seien in den USA auf absehbare Zeit stetig und grenzenlos. Nach der Wahl Hoovers im November 1928 verselbständigte sich die Börsenhausse (Zeit anhaltender, starker Kurssteigerungen) zum spekulativen Spiel. Der Preis einer Aktie hatte immer weniger mit dem tatsächlichen Wert des bezeichneten
Anteils an einem Unternehmen zu tun. Unlautere Unternehmensvorstände nutzten die Stimmung und legten neue Aktien auf (1928 für 3 Mrd. Dollar, 1929 für 6 Mrd.), ohne das erhaltene Kapital auch langfristig gewinnbringend zu investieren. Ahnungslose Kleinaktionäre vertrauten auf einen unaufhaltsamen Wertzuwachs ihrer Aktie oder der nächsten, auf die sie nach einem Kursgewinn umstiegen. Etwa in jedem vierten Haushalt besaß jemand Aktien. Ein auf seinen Bankkredit vertrauender Spekulant, der die Zinsen aus Kursgewinnen zu bezahlen hoffte, wurde vom nächsten kreditabhängigen Spekulanten überboten. Die wenigen Warnungen aus der Bankierszunft wie die Paul Warburgs und Bernard Baruchs wurden nicht ernst genommen. Auch der Vorsitzende des Federal Reserve Board, Roy Young, warnte öffentlich im Februar 1929, und das Board erhöhte am 9.8.1929 den Notenbankzins auf 6 %; mehr tat es nicht. Die Aufwärtsspirale geriet ins Stocken, als die erhofften hohen Dividenden 1929 schon im zweiten Jahr ausblieben. Ab Juni 1929 nahmen die Entlassungen bei nicht ausgelasteten Großunternehmen zu. Am 14. Oktober begannen die Aktienpreise zu fallen. Innerhalb von zwei Wochen wollten oder mussten viele der auf Kredit Spekulierenden gleichzeitig verkaufen, und das Kartenhaus brach zusammen. Am 24. Oktober brach die Panik an der New Yorker Börse offen aus ("Schwarzer Donnerstag"), und eine Bankiersgruppe versuchte, mit Stützungskäufen den Markt zu stabilisieren. Am 29. Oktober ("Schwarzer Dienstag") erfolgte der endgültige Absturz mit 16,5 Mio. zum Verkauf angebotenen Aktien und Kursverlusten von 20 bis 50 %. In den nächsten beiden Wochen verloren die in New York gehandelten Aktien insgesamt einen Wert von 30 Mrd. Dollar (bis Juli 1932 sollten es 75 Mrd. werden). (Adams, Willi Paul: Die USA im 20. Jahrhundert. München 2000, S. 55)

Zwischen 1933 und 1945 kommen zahlreiche Verfolgte und Auswanderungswillige - Juden, Künstler, Intellektuelle, Wissenschaftler - aus Mitteleuropa nach New York. Deutsche Exilzeitschriften aus den Jahren 1933 bis 1945 sind online einsehbar auf den Seiten der Deutschen Bibliothek in Frankfurt. Die Beiträge der 17 Zeitungen bzw. Zeitschriften, unter anderem die Zeitung "Aufbau" aus New York, können über eine Suchmaschine erschlossen werden.

Nach dem Krieg (1946) wird New York Sitz der Vereinten Nationen. Über die Geschichte ihrer Entstehung heißt es auf der offiziellen Website:

The name "United Nations", coined by United States President Franklin D. Roosevelt, was first used in the "Declaration by United Nations" of 1 January 1942, during the Second World War, when representatives of 26 nations pledged their Governments to continue fighting together against the Axis Powers. (...)

The forerunner of the United Nations was the League of Nations, an organization conceived in similar circumstances during the first World War, and established in 1919 under the Treaty of Versailles "to promote international cooperation and to achieve peace and security." The International Labour Organization was also created under the Treaty of Versailles as an affiliated agency of the League. The League of Nations ceased its activities after failing to prevent the Second World War.

In 1945, representatives of 50 countries met in San Francisco at the United Nations Conference on International Organization to draw up the United Nations Charter. Those delegates deliberated on the basis of proposals worked out by the representatives of China, the Soviet Union, the United Kingdom and the United States at Dumbarton Oaks, United States in August-October 1944. The Charter was signed on 26 June 1945 by the representatives of the 50 countries. Poland, which was not represented at the Conference, signed it later and became one of the original 51 Member States.

The United Nations officially came into existence on 24 October 1945, when the Charter had been ratified by China, France, the Soviet Union, the United Kingdom, the United States and by a majority of other signatories. United Nations Day is celebrated on 24 October each year.

1959 wird das größte Museum für moderne Kunst eröffnet: das Guggenheim Museum. Die anspruchsvolle Website ist unter www.guggenheim.org einzusehen.

Trotz einiger rechtlicher Verbesserungen für die schwarze Bevölkerung kam es in den 1960er Jahren wiederholt zu Unruhen in den durch Armut und Arbeitslosigkeit gekennzeichneten schwarzen Ghettos:

Für die extreme Rechte waren dies Indizien der kommunistischen Verschwörung, für Konservative Zeichen sinnloser Gewalt zum Schaden aller, aber für die militanten Schwarzen eine neue, revolutionäre Kraft zur Überwindung der rassistischen, reaktionären Gesellschaft. Die Regierung blieb aus Furcht vor der weißen Reaktion nahezu untätig, nicht so jedoch die Black Power-Bewegung, deren Entstehung vor allem mit Malcolm X verbunden war, der weniger eine kohärente Ideologie predigte, als aus Wut und Frustration die gewaltlose, auf Integration zielende Politik Martin Luther Kings verwarf. Er plädierte für den Stolz auf die eigene Rasse, für Selbstachtung und -verteidigung, aber auch für die gewaltsame Erringung der Freiheit. Nach seiner Ermordung im Februar 1965 radikalisierte sich die Bewegung weiter, was 1967 zur Gründung der Black-Panther-Partei führte, die den Rassen- und Klassenkampf propagierte und durch Gewalttätigkeit auf sich aufmerksam machte. (Dippel, Horst: Geschichte der USA. 4., überarb. Aufl. München 2001, S. 118)

1973 wurden die die 420 Meter hohen Zwillingstürme des World Trade Center eingeweiht. In den folgenden 20 Jahren sollten etliche neue New York City, 11.9.2001: Unmittelbar nach dem Anschlag auf die Twin Towers des World Trade Center berichtet ARD-Hörfunkkorrespondent Thomas Nehls (WDR) vom Balkon seiner Wohnung im 35. Stock eines Gebäudes neben dem Empire State Building für den Hörfunk; Rechte: WDR/NehlsWolkenkratzer entstehen: trotz großer Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand.

Im Jahre 1994 wird Ralph Giuliani zum Bürgermeister gewählt. Sein Ziel war es, der Stadt den Ruf zu nehmen, einer der unsichersten und gewaltätigsten Orte der USA zu sein.

"Unsere Strategie", so Polizeipräsident William Safir, "ist einfach. Wir verfolgen heute mit aller Konsequenz auch solche Delikte, die wir früher meist durchgehen ließen, wie Betteln, Prostitution, unerwünschtes Scheibenwischen, von Autos, ruhestörenden Lärm, Pinkeln an Straßenecken oder Anzüglichkeiten. Unsere Theorie ist ganz simpel: Wenn die Gesellschaft die kleinen Delikte energisch bekämpft, erledigen sich die großen von ganz allein." (Baedeker Reiseführer New York. 9. Aufl. Ostfildern 2000, S. 47.)

Nachdem bereits 1993 ein Anschlag auf das World Trade Center verübt wurde, wird das Gebäude am 11. September 2001 durch zwei Flugzeugattentate vollständig zerstört. Knapp 3000 Menschen kommen dabei ums Leben...


 

 
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